Während Palmöl-Kleinbäuer*innen häufig in Armut leben, erwirtschaftet die 282 Milliarden Dollar schwere Palmölindustrie jährlich riesige Gewinne. Die Politik konzentriert sich auf diese großen Industrieplantagen﹘obwohl Kleinbäuer*innen im Palmölsektor derzeit rund 30 % der weltweiten Produktion ausmachen und eine enorme Rolle für die Nachhaltigkeit des Sektors spielen. Und aufgrund der hohen Rentabilität des Palmölanbaus wird der Anteil der Kleinbäuer*innen voraussichtlich weiter steigen. Damit spielen die Kleinbäuer*innen eine immer zentralere Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum und den Erhalt der biologischen Vielfalt. Palmöl ist ein wichtiger Bestandteil der Ernährung der ärmsten Menschen auf der Welt, und auch in Produkten wie Margarine, Shampoo und Biodiesel weit verbreitet﹘die Einbeziehung von Kleinbäuer*innen in die Lieferkette ist für eine nachhaltigere Palmölproduktion von entscheidender Bedeutung.
Die Modeindustrie ist eine Hochburg der Frauen – etwa 80 % der Textilarbeiterinnen weltweit sind weiblich. Diese Frauen sind besonders häufig mit Diskriminierung, unsicheren Arbeitsverhältnissen und niedriger Bezahlung konfrontiert. In die Managementebene schaffen es die wenigsten, dort sitzen immer noch mehrheitlich Männer. Lässt sich daran etwas ändern? Unsere Kollegin und Kampagnenleiterin Heleen Blesgraaf hat Textilfabriken in Äthiopien besucht, auf der Suche nach den Chefinnen der äthiopischen Modeindustrie.
Jeder hat es schon einmal gerochen: neue Kleidung mit chemischem Geruch. Zwar kann man nicht riechen, ob die verwendeten chemischen Rohstoffe gesundheitsschädlich sind – sicher ist jedoch: Die Bekleidungsindustrie und ihr Einsatz von Chemikalien, Wasser und Energie hat enorme Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit. In Äthiopien – einem der jüngsten Produktionsländer – schulen wir Fabrikmanager*innen darin, Kleidung nachhaltiger zu produzieren.
Die Milchbäuerin Casilda und ihr Mann kamen vor etwa acht Jahren nach Campo Aceval in Paraguay, wo sie einen Familienbetrieb übernahmen, der eine der größten Molkereien des Landes mit Milch beliefert. Trotz der Unterstützung, die das Unternehmen für den Einstieg in die Milchwirtschaft anbietet, ist das Klima vor Ort rau, und die Erzeuger*innen müssen sich an extreme Wetterbedingungen anpassen. Für eine bessere Klimaanpassung in der Region brachte Solidaridad Genossenschaften, lokale Behörden und Gemeinden zusammen, um innovative Lösungen zur Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels zu entwickeln und umzusetzen. Als eine der wenigen weiblichen Direktoren der Genossenschaft Campo Aceval hat Casilda eine wichtige Rolle bei diesem Prozess gespielt und gezeigt, dass die Milchwirtschaft auch unter schwierigen klimatischen Bedingungen erfolgreich sein kann.
Eine komplett nachhaltige Wertschöpfungskette in nur einem Land? „Bottom Up!“ will das verwirklichen.
Die Arbeit unseres globalen Netzwerks beschränkt sich nicht nur auf Projekte und Programme in den Bereichen Kakao, Kaffee, Palmöl sowie Baumwolle & Textilien sondern deckt vielmehr auch die Bereiche Obst & Gemüse, Soja, Tee, Viehzucht, Zuckerrohr, Leder und Gold ab. Hier geben wir einen kleinen Einblick in die Arbeit unsererer Kolleg*innen weltweit.