Kakao

Etwa 95 % des Kakaos werden von Kleinbäuer*innen angebaut. Insbesondere in Westafrika, wo etwa 70 % des weltweiten Kakaos produziert werden, trägt der Anbau massiv zum ländlichen Einkommen, zum Volkseinkommen und zum Lebensunterhalt bei. Dennoch sind die Arbeits- und Lebensbedingungen der Kakaobäuer*innen und ihrer Familien schwierig. Denn das Potenzial des Kakaos, die Wirtschaft dieser Länder zu verändern, wird nicht voll ausgeschöpft.
Eine junge Frau blickt auf Kakaofrüchte in ihren Händen.

Challenges

Armut, Entwaldung und Menschenrechtsverletzungen

Die weltweite Nachfrage nach Kakao steigt. Doch die Kakaoproduzent*innen profitieren davon kaum  – die meisten liegen mit ihrem Einkommen unterhalb der international definierten Armutsgrenze. Armut ist damit eine der zentralen Herausforderungen im Kakaosektor. Zudem hat der Sektor Probleme mit der Einhaltung von Menschenrechten, Kinderarbeit und Entwaldung. Und das fehlende Wissen über gute Anbaumethoden belastet die Böden.

Kleinbäuer*innen produzieren 95 % des weltweiten Kakaos, in der Regel auf Parzellen von 1-3 Hektar. Dennoch haben diese Bäuer*innen und Erzeuger*innenorganisationen kaum Zugang zu Schulungen, Betriebsmitteln, Märkten oder Finanzmitteln. Dies führt entweder zu einem enormen Mangel an Betriebsmitteln oder zu einer falschen Verwendung dieser. Die Folge sind niedrige und qualitativ schlechte Erträge.

In Westafrika und Lateinamerika ist es nicht ungewöhnlich, dass Frauen den Haushalt führen und Kakao anbauen. Dennoch werden sie oft von Kooperativen und -organisationen ausgeschlossen. Dies wirkt sich wiederum negativ auf die Erträge, Familien und Gemeinden aus.

Um Platz für Kakaofarmen zu schaffen, roden die Kleinbäuer*innen Wälder und begeben sich damit in einen Teufelskreis: Durch die Abholzung zerstören sie die Artenvielfalt der empfindlichen Ökosysteme. Ein Rückgang der Artenvielfalt verringert die Menge an Nährstoffen im Boden, was wiederum zu geringeren Erträgen führt. Dies führt in der Regel zu einer weiteren Abholzung, um Zugang zu fruchtbarerem Boden zu erhalten.

“Als ich als Erzeuger anfing, hatte ich nur wenig Erfahrung und Wissen. Ich habe nur meine Pflanzen angebaut, aber ich wusste nicht, wie man mit den Pflanzen umgeht. Seit Solidaridad mit seinem Projekt aufgetaucht ist, habe ich viel gelernt.“

Francisco Cruz, Kakaobauer, Tuerê, Brazil

Lösungen

Transformation des Kakaosektors

Wir arbeiten an einer grundsätzlichen Transformation des Sektors, indem wir gleichzeitig mit den Bäuer*innen, den Märkten, den Verbraucher*innen und den Regierungen zusammenarbeiten. Wir bringen alle Akteur*innen der Lieferkette zusammen, um die Zukunft des Kakaoanbaus zu sichern.

Viele Personen betrachten die Pflanzung eines Setzlings.

Bäuer*innen mit Wissen und Ausbildung – und mit Zugang zu Krediten und Düngemitteln – sind dreimal produktiver. Davon profitieren nicht nur die Bäuer*innen, sondern auch die Unternehmen, die sich auf eine stetige Versorgung mit gutem Kakao verlassen können. Ertragsstarke Kakaoanbausysteme verbessern zudem die Ökosystemleistungen und die lokale Ernährungssicherheit.

Unternehmen und Regierungen spielen eine wesentliche Rolle in einer nachhaltigen Kakaoindustrie. Sie helfen dabei, den Zugang, die Verfügbarkeit und die Erschwinglichkeit von Betriebsmitteln, Wissen und Krediten für nachhaltigen Kakao zu verbessern. Dank der öffentlich-privaten Zusammenarbeit erhalten heute etwa 20 % der 2,5 Millionen Kakaobäuer*innen in Westafrika eine Ausbildung und Zugang zu Unterstützung.

Wir unterstützen die Landwirt*innen dabei, besondere Kakaobohnen anzubauen und Zugang zum Handel mit Edelschokoladen zu erhalten. Auf dem Premiummarkt wird bis zu viermal mehr für Kakaobohnen bezahlt. In Brasilien haben wir beispielsweise Erzeuger*innen dabei unterstützt, Kakaobohnen an Casa Lasevicius zu liefern, einen Hersteller von handwerklicher Schokolade in São Paulo. Dies ist eine großartige Gelegenheit für die Erzeuger*innen, ihr Einkommen zu steigern und zur sozialen Entwicklung ihrer Gemeinden beizutragen.


“Ich bin Mitglied der Genossenschaft und habe an Schulungsprogrammen teilgenommen. Dadurch sind meine Erträge hoch, ich habe mehr Einkommen und ich unterrichte jetzt andere Bauern.”

Enan Abblé, Kakaobauer, Kragui, Côte d’Ivoire

UNSERE PROJEKTE

Eine Gruppe Menschen steht vor einem Gebäude.

Klimafreundlichere und transparentere Kakao-Lieferkette

Wir unterstützen die Albrecht & Dill Trading GmbH darin, ihre Kakao-Lieferkette nachhaltiger zu gestalten. Im Rahmen unserer Kooperation arbeiten wir seit 2023 gemeinsam in vier Kooperativen in der Côte d’Ivoire.

Eine Frau bei ihrer Tätigkeit des Kakaoanbaus.


Neuestes Kakao-Barometer zeigt: Unternehmen müssen höhere Preise für Kakao bezahlen.

Hersteller von Kakao- und Schokoladeprodukten müssen ihren Bäuer*innen höhere Preise für Kakao bezahlen – ansonsten werden sich die sozialen und ökologischen Probleme des Sektors weiter verschärfen. Das zeigt das diesjährige Kakao-Barometer, welches die aktuellen Entwicklungen in der Kakao-Branche zusammengefasst und vom VOICE Network veröffentlicht wurde.

Hochwertige Schokoladentafeln in der Auslage.

Eine neue Edelschokolade für den Luxusmarkt!

Das Solidaridad-Netzwerk und die Chocolaterie Casa Lasevicius haben ein neues Terroir von Edelschokoladen auf den Markt gebracht. Angebaut in der Region Tuerê in Novo Repartimento, Pará (Brasilien), mit 70% Kakaoanteil.

Hilf uns, Kakao noch nachhaltiger zu machen!