Ein Bericht basierend auf den Erfahrungen von Joshua Jacob, Solidaridad Tansania
Eine natürlicher Antwort auf den den Klimawandel
Seit 2024 erprobt Solidaridad Tansania gemeinsam mit Planboo den Einsatz von Pflanzenkohle. Aber wie entsteht diese? Pflanzenkohle wird durch Pyrolyse gewonnen: Organisches Material – wie Erntereste oder landwirtschaftlicher Abfall – wird unter Sauerstoffausschluss erhitzt. Damit wird verhindert, dass das CO2, das sonst beim Verrotten pflanzlichen Materials freigesetzt wird, in die Atmosphäre gelangt. Das Ergebnis ist ein kohlenstoffreiches, stabiles Material, das CO₂ langfristig bindet (bis zu über 100 Jahre).
Wird Pflanzenkohle sachgerecht auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht, verbessert sie die Bodenfruchtbarkeit, steigert die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern, unterstützt nachhaltige Landwirtschaft und trägt maßgeblich zur Anpassung an den Klimawandel bei.
Davon profitieren Kleinbäuer*innen gleich mehrfach: einerseits verbessert die Pflanzenkohle die Bodenfruchtbarkeit und dadurch die Erträge, andererseits macht sie Kleinbäuer*innen resilienter gegen zunehmend unvorhersehbare Wetterbedingungen.
Der Beweis im Feld: Ein tansanischer Landwirt erzählt
Das Pilotprojekt in Tansania startete im September und endete im Dezember 2024 – nur wenige Wochen, bevor die Region von extremer Trockenheit heimgesucht wurde. Während viele Kaffeeplantagen in Songwe verdorrten, boten die Felder unserer Projektteilnehmer*innen ein völlig anderes Bild.
Ein Landwirt aus dem Dorf Ipyana berichtet:
„Die meisten meiner Kaffeebäume verdorrten. Der Boden war ausgedörrt, die Pflanzen kämpften ums Überleben. Aber dort, wo ich Pflanzenkohle eingesetzt hatte, sahen die Bäume aus, als hätten sie regelmäßig Regen bekommen. Der Unterschied war unglaublich.“
Ein Landwirt aus Tansania
Die Pflanzenkohle hielt die Feuchtigkeit deutlich länger im Boden. In Kombination mit organischem Dünger förderte sie sogar das Wachstum der Kaffeepflanzen – trotz extremer Hitze. Der Landwirt ist überzeugt:
„Was anfangs wie eine abstrakte Idee wirkte, ist für mich zur realen Lösung geworden. Pflanzenkohle funktioniert – und sie gibt meinem Betrieb eine echte Überlebenschance.“
Ein Landwirt aus Tansania
Resilienz beginnt im Boden – und bei den Menschen
Diese Erfolgsgeschichte ist kein Einzelfall. Im gesamten Pilotprojekt berichten Landwirt*innen von gesünderen Pflanzen, verbesserter Wasserverfügbarkeit und höherer Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimaextremen. Die Wirkung von Biochar ist greifbar – ihr Potenzial enorm.
Solidaridad ist überzeugt: Klimaanpassung muss auf der Ebene der kleinbäuerlichen Landwirtschaft beginnen. Durch die Förderung zugänglicher, naturbasierter Technologien wie Pflanzenkohle stärken wir nicht nur die Widerstandskraft gegen den Klimawandel, sondern auch die wirtschaftliche Basis ganzer Dorfgemeinschaften.
Mit dem positiven Feedback aus der ersten Projektphase und dem sichtbaren Nutzen für die Menschen vor Ort wollen wir unser Biochar-Programm in Tansania weiter ausbauen. Denn jeder Hektar zählt auf dem Weg zu einer gerechteren, klimaresilienteren Landwirtschaft.
Werden Sie Teil der Lösung!
Die Erfolge in Tansania zeigen deutlich das immense Potenzial von Pflanzenkohle für eine klimaresiliente Landwirtschaft. Um unser Programm weiter zu skalieren und noch mehr Bäuer*innen zu erreichen, sind wir auf die Unterstützung durch Geldgeber und Unternehmen angewiesen. Wir laden Sie herzlich ein, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Werden Sie Teil der Lösung und arbeiten Sie gemeinsam mit uns an einer gerechteren und klimaresilienteren Zukunft.
Kontakt: 📩 noura.hanna@solidaridadnetwork.org